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Ein ganz schnelles Beispiel anhand dessen es jeder kapieren müsste.

Wenn man mit einem Amerikaner spricht und sagt „Amerikaner sind dumm„, ist das Antiamerikanismus.

Wenn man mit einem Amerikaner spricht und sagt „Amerikaner sind dumm, weil es in den USA ein schlechtes Bildungssytem gibt„, ist das durch verkürzte Halbwahrheiten und Vorurteile begründeter Antiamerikanismus.

Wenn man mit einem Amerikaner spricht und sagt „In den USA gibt es ein schlechtes Bildungssytem„, ist das eine verkürzte Halbwahrheit und ein gewisses Vorurteil aber kein Antiamerikanismus.

Wenn man mit einem Amerikaner spricht und sagt „Ich habe gehört, Amerika hat ein schlechtes Bildungssystem – was sagst du dazu?„, ist das absolut kein Antiamerikanismus.

Ein Amerikaner der permanent nach Dingen befragt wird, die der Durchschnittsösterreicher über die USA weiß, ist nicht permanent Opfer von Antiamerikanismus. Ebensowenig wie ein Österreicher der in den USA ständig nach Arnold Schwarzenegger, Adolf Hitler, Lederhosen und Känguruhs befragt und um Stellungnahmen dazu gebeten wird, ein Opfer von Anti-Österreichismus ist.

-hysterie ende-

Der VfGH (der jüngst auf einem äußerst erfreulichen Menschenrechtsrun zu sein scheint) sagt, dass wir bereits ein Bleiberecht haben.

Der Verfassungsgerichtshof hat sich in die aktuelle Diskussion über das Bleiberecht eingeschaltet. Das Bleiberecht sei „keine politische Frage“, so VfGH-Sprecher Neuwirth am Donnerstag. Wenn die nötigen Kriterien erfüllt seien, gebe es das Bleiberecht. Es gehe dabei allerdings nicht nur um die Aufenthaltsdauer. Neuwirth verwies auf die Menschenrechtskonvention. Justizministerin Berger (SPÖ) fordert nun die Objektivierung des Verfahrens. Sie stellte sich damit gegen Innenminister Platter (ÖVP).

Das Politikum darum scheint also unnotwendig. Allerdings nicht ganz, denn wie wir wissen, scheisst die österreichische Verwaltung zuweilen noch auf dieses Menschenrecht.

Liberalisierung bei SOSabendland.at. Wir hatten hier immer wenige Kommentare. Angesichts unseres Themas hat mich das gewundert. Jetzt hab ich auch einen Grund gefunden (Danke Petra). Man musste registrierter WordPress-User sein, um zu posten. Diese „Unsitte“ habe ich jetzt abgedreht. Auch ohne Account darf man jetzt hier antworten. Aber wer glaubt, dass rassistischem Wahnsinn und beleidigender Willkür damit Tür und Tor geöffnet sind, hat sich geschnitten. Name und E-Mailadresse müssen angegeben werden und der erste Beitrag eines Users muss weiterhin freigeschaltet werden, damit er hier zukünftig posten kann. Ich denke, dass jeder der darüber nachdenkt, wie kulturelle und gesellschaftliche Themen im Internet oft diskutiert werden, unsere überdurchschnittliche strengen Regeln verstehen wird. Eine gänzliche Öffnung ist wegen der polarisierenden Wirkung und den vielen Idioten leider nicht möglich.

Ich poste es etwas verspätet, aber trotzdem eine gute Kampagne.

SPÖ Wien - Fremdenfeindlichkeit muss ein Fremdwort sein

Es waren nur zwei Zeilen, aber eine wichtige Botschaft – live am Donauinselfest ’07:

„…I kann gar net verstehen, wie das hat passieren können. Die Kurven hat do leicht 140 vertragen. Naja vielleicht hätt ich die sechs Vierterl net trinken soll’n, aber nach sechs Vierterl is ma do no net angsoff’n, oder? Überhaupt nix wär passiert,…wenn da bloß net dieses Strache-Wahlplakat gwes’n wär. ‚Wien darf nicht Istanbul werden‘, ‚Daham statt Islam‘. A so a Bledsinn. (…)“
(Rainhard Fendrich, im Songext von ‚Zweierbeziehung‘)

Kurz, prägnant, wichtig. Danke dafür!

Nachtrag: R.I.P. Georg Danzer, auch er würde wohl hinter dieser Aussage stehen, war er doch laut Fendrich ein glühender Antifaschist.

(via rigardi.org)

Bei meinem Streifzug durch die Blogsphäre bin ich über Xenophobie.at gestolpert, das Anti-Rassismus-Blog eines jungen Inders der in Österreich lebt. Seine Motivation ist traurig genug für unser Land, aber nicht wirklich eine Überraschung: Es ist die Ausländerfeindlichkeit mit der er häufig konfrontiert wird.

Beim Lesen seiner Beiträge habe ich gemerkt, dass ich eigentlich sonst keine zugewanderten Mitmenschen kenne, die bloggen oder sich gar mit diesem speziellen Thema auseinandersetzen. Gibt es sie nicht, oder trennt sich die Blogszene da irgendwo, ohne dass es uns bewusst ist? Wahrscheinlich beginnt da ein Problem schon beim Internetzugang. Wenn es einen Digital Divide zwischen zugewanderten und hier geborenen Mitbürgern gäbe, würde es mich ja nicht wirklich wundern. Nichts desto trotz: Amit (ich hoffe der Name stimmt) kann ja nicht der Einzige sein, der die Kluft übersprungen hat. Hausaufgabe für alle: Mindestens einen ausländischen Blogger-Kollegen finden. Ich will hier ein paar Links in den Kommentaren sehen (ein Beitrag am eigenen Blog zum Thema mit einem Trackback wäre natürlich noch besser für alle ;)).

Xenophobie.at habe ich übrigens in die Blogroll aufgenommen. Hier ist Vernetzungsarbeit von Nöten.

Abendlandsverteidiger, Nationalitätsretter und Rapstar HC Strache hat sich wieder einmal zu Wort gemeldet. Neben dem erwarteten Anti-EU Blabla anläßlich des bald beginnenden Gipfels beweist er diesmal, dass auch paradoxe Standpunkte zwecks Klientelemotionalisierung und Wählerfang für Rechtspopulisten ein probates Mittel darstellen.

Allerlei Lustiges steht immer in den SMS vom „Büro HC Strache“, die ich mir zuschicken lasse. Meist sind es Hinweise auf irgendwelche Events, bei denen der blaue Parteiprimus auftritt. „ORF Pflichttermin! HC Strache spricht Klartext zu Asylmißbrauch und Ausländerkriminalität!“ hieß es da vor anderthalb Wochen. Soviel Klartext, dass selbst der nicht gerade als ultralinks verschriene Innenminister Platter wie die sprichwörtliche Eisenbahn über den FPÖler drüberfuhr und sich zumindest so weit mit den restlichen Diskutanten verstand, dass man nicht ständig Asylwerber und kriminelle Ausländer über einen Kamm scheren sollte.

Der nächste Hinweis bezog sich auf die IMAS Umfrage, heute aber war es ein Hinweis auf eine Seite des ORF Teletextes. Morgen beginnt der EU-Gipfel,…

Mehr im jüngsten Beitrag auf rigardi.org.

Weltflüchtlingstag

Heute ist Weltflüchtlingstag. Und das ist gut so. Denn in der österreichischen Asyldebatte wird jede Hilfe gebraucht, die auf die unendlichen Strapazen der Asylwerber hinweist um die schwachsinnigen Sicherheitshysterien von Platter, Strache & Co. zu verwerfen.

Some 40 million people worldwide are already uprooted by violence and persecution, and it is likely that the future will see more people on the run as a growing number of push factors compound one another to create conditions for further forced displacement. (Quelle)

„Glücklicherweise werden die Meisten von uns in ihrem Leben nicht mit jenen Ängsten konfrontiert, die Menschen wie Sie und mich zur Flucht zwingen. Alles hinter sich zu lassen, dass einem vertraut, lieb und teuer war, bedeutet, sich in einer unsicheren Zukunft wiederzufinden, in einer fremden Umgebung. Stellen Sie sich vor, welche Courage es braucht, mit der Aussicht fertig zu werden, Monate, Jahre, womöglich ein ganzes Leben lang im Exil verbringen zu müssen.“ – UN-Flüchtlingskommissar António Guterres (Quelle)

Auf derStandard.at gab es einen Chat mit UNHCR-Sprecher Roland Schönbauer, das Transcript findet man hier.

(Via SOSabendland.at)

Vorsicht Fangfrage

Zwei Meldungen: Welche ist das PR-trächtige Lippenbekenntnis und welche zeigt die bittere Realität der Geisteshaltung von ÖVP-Regierungen?

Vorsichtiger ÖVP-Richtungswechsel in Ausländerpolitik – Staatssekretärin und Integrationssprecherin Marek will nicht nur den Sicherheitsaspekt beachten – „Arbeitsmarkt braucht Zuwanderer“ (Quelle)

Integrationsbehindernd, diskriminierend, EU-rechtswidrig und ein gebrochenes Versprechen dazu: Das UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) übt scharfe Kritik am Entwurf für die Novellierung des Kinderbetreuungsgeldes. (Quelle)

Die EU hat sich letzte Woche vorgewagt und im Zuge der Vereinheitlichung des Fremdenrechts angekündigt, ein Bleiberecht für Menschen zu gewähren, die fünf Jahre in einem EU-Land sind und sich dort integriert haben (sprich: die Arbeit gefunden haben und die nicht kriminell geworden sind). Das ist grundsätzlich ein Vorschlag der in die richtige Richtung geht. In Österreich würde sich nach geltendem Recht aber leider gar nichts ändern. Weil Asylanten in diesem „modern denkenden“ Land keiner Arbeit nachgehen dürfen (außer als Erntehelfer, wo dann gut ausgebildete Menschen Erdäpfel aufsammeln). „Das treibt viele in die Kriminalität.„, erkennt nun endlich auch eine Justizministerin. Maria Berger (SPÖ) will nun Flüchtlingen ermöglichen, nach drei oder sechs Monaten am Arbeitsmarkt teilzunehmen. Die nicht ganz unwesentliche Einschränkung spricht Bände über Österreich, die von den Kommentaren unter der Meldung bei derStandard.at nur unterstrichen wird: Wenn sich für den jeweiligen Job keine Österreicher finden. Es wäre nicht der Weisheit letzter Schluss aber wenigstens eine Verbesserung.